Neubau

Seit den Tagen Amatis, Stradivaris oder Guarneris im 17. und 18. Jahrhundert hat sich die Form der Geige kaum verändert. So wie man einen perfekten Kreis nicht runder machen kann, scheint es unmöglich, das Werk dieser Meister zu verbessern.

Deshalb orientiere ich mich, wie fast alle Geigenbauer seit dem 19. Jahrhundert, an den klassischen Formen und Proportionen. Dabei geht es mir nicht darum, das Vorbild in allen Details zu kopieren, denn jede Geige ist immer so einmalig wie das Holz, aus dem sie gemacht wurde. Asymmetrien, die manch ein altes Original so spannend machen, sollen eher durch die eigene Handschrift entstehen als nachgeahmt werden.

Das handwerkliche Bearbeiten der Tonhölzer mit den traditionellen Werkzeugen ermöglicht es, auf deren Charakter und akustische Potentiale einzugehen. So kann die ganze Qualität des Holzes genutzt werden und ein Instrument von komplexer Klangfülle entstehen.